Die internationale Weinwelt wurde auf Neuseeland erst durch die Sauvignon blanc Rebe aufmerksam. Die ersten Pflanzungen erfolgten 1973 in der Region Marlborough. Sie benötigt ein kühles Klima, wenn ihre Weine lebendig geraten sollen. Die kühle und windige Nordspitze der Südinsel schien mit ihren vielen Sonnenstunden wie geschaffen für einen besonderen Sauvignon blanc. Bereits in den 1980er Jahren entstanden Weine in Marlborough mit einer aussergewöhnlichen Geschmacksfülle, mit Aromen von Stachelbeeren, grüner Paprika und tropischen Früchten. Diesen besonderen Stil mit einer vielfältigen Aromatik, konnte keine andere Weinbauregion der Welt aus einem Sauvignon blanc herauskitzeln. Seit den frühen 1990er Jahren gilt sie als der Flagship-Wein Neuseelands. Zwei Drittel der gesamten Rebfläche Neuseelands sind heute mit Sauvignon blanc bepflanzt. Während sie in Marlborough die dominierende Rebsorte darstellt, spielt sie in den anderen Bereichen eher eine untergeordnete Rolle.
Den zweiten Platz in der Rebsortenstatistik konnte sich in den letzten Jahren der Pinot Noir, der in Deutschland Spätburgunder genannt wird, erarbeiten. Die Rebsorte, die genauso wie der Sauvignon blanc aus Frankreich stammt, hat sich insbesondere in der Region Central Otago etabliert. Pinot Noir trifft dort auf beste Weinbau-bedingungen für diese anspruchsvolle Diva. Aber auch in fast allen anderen Weinregionen Neuseelands ist sie
inzwischen zu finden.
Da es in Neuseeland, im Gegensatz zu den meisten anderen Weinbauländern keine Beschränkung der anbaubaren Rebsorten gibt, treffen Weinbegeisterte auf viele bekannte europäische Gewächse. Neben den Klassikern wie Chardonnay, Riesling, Gewürztraminer, Merlot und Syrah, versuchen sich einige Winzer auch an Alberino, Tempranillo oder Grüner Veltliner und vielen weiteren Varietäten.
Die bereits erwähnte Freiheit der Winzer, führt aber auf der anderen Seite auch dazu, dass bestimmte Begriffe aus der „alten Weinwelt“ hier nicht die gleiche Bedeutung haben. Für Begriffe wie Reserve oder Single Vineyard, gibt es in Europa klar definierte Bedingungen.
In Neuseeland sollte man den Winzer direkt fragen, was der Aufdruck „Reserve“ auf seinem Etikett für ihn bedeutet. Man wird sehr unterschiedliche Aussagen dazu erhalten.
Seit einigen Jahren haben sich viele neuseeländische Winzer auf den Nachhaltigkeitsweg gemacht. Sie wollen weltweit eine Führungsrolle im nachhaltigen Weinanbau und der Weinbereitung einnehmen. Zu den wichtigsten Elementen des nationalen Standards „Sustainable Winegrowing New Zealand“ gehören ein Ressourcenmanagement, Vergrößerung der Artenvielfalt oder auch ein Boden- und Nährstoff-Management.
Der größte Teil der neusseländischen Winzer hat ihren Weinbetrieb inzwischen zertifiziert und arbeitet entweder nach Nachhaltigkeitsrichtlinien oder produziert sogar nach biologischen bzw. biodynamischen Prinzien.Als ein Ziel wurde ausgegeben, bis zum Jahr 2020 den biologisch zertifizierten Weinanbau auf 20 Prozent zu steigern. In Deutschland werden derzeit nur etwa 8 Prozent der Winzerbetriebe biologisch bewirtschaftet.
Wer sich auf eine Reise durch Neuseeland begibt und dabei einige der Weinregionen besucht, der wird auf eine große Vielfalt an interessanten Weinen treffen.
Für Weinfans bietet Neuseeland viele tolle Möglichkeiten, auf Entdeckungstour zu gehen. Fast überall ist es möglich, an den Weingütern einen kurzen Stopp einzulegen. Gegen eine kleine Verkostungsgebühr werden oft 3-5 verschiedene Weine angeboten. Manchmal wird die Gebühr dann auch noch erstattet, wenn man Wein vor Ort kauft.
Natürlich gibt es auch eine gute Auswahl an Neuseeländischen Weinen bei mir im WeinAtelier13.
Auf Wunsch versende ich ihn auch innerhalb von Deutschland.
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